Seit vielen Jahren steht am Fuße des Rudemsberges in einer kleinen Parkanlage an der alten Salmbrücke rechts der Salm eine Sandsteinfigur, die ein kleines buckeliges Männchen mit verschmitztem Lächeln darstellt. Wer genauer hinschaut, erkennt, dass der Schelm die Finger zum Schwur erhoben hat und dass im Nacken aus der Jake eine Schöpfkelle herausragt.
Brunnen und Anlage wurden zu Ehren des „Rudemsmännchens“ errichtet.
Das Rudemsmännchen – eine Klüsserather Sage
Spricht man in Klüsserath vom Rudemsmännchen, was recht häufig geschieht, dann ist von einem Geist die Rede, der heute noch hier im Wald rum spukt.
Vor vielen Jahren war zwischen den Gemeinden Klüsserath und Thörnich Streit um die Grenzen der Gemarkung entstanden. Jeder behauptete, ein gewisser Teil des Rudemswaldes gehöre zu ihrer Gemarkung. Als man sich nach langem Hin und Her nicht einigen konnte, musste das Gericht entscheiden. Der Rechtsspruch sollte an Ort und Stelle gefällt werden. Als sich nun der Richter und seine Schöffen am Rudemswald einfanden, riefen die Vertreter der beiden streitenden Gemeinden immer wieder: "Der Wald gehört uns!", als gelte es dem am lautesten Schreienden das Recht zu zusprechen. Am meisten ereiferte sich der Bürgermeister aus Thörnich. ln die Schuhe hatte er sich vorher Thörnicher Erde getan, und unter seine Mütze einen Schöpflöffel gesteckt und so schwor er: "So wahr ich auf Thörnicher Erde stehe, und den Schöpfer über mir habe, so wahr ist es, dass der Rudemswald zu Thörnich gehört". Von diesen Worten war das Gericht so sehr beeindruckt, dass es Thörnich den Rudemswald zusprach. Dem listigen Betrüger kam die Tat später teuer zu stehen. Seit dem Tod muss er bis zum heutigen Tag im Rudemswald als Geist herum spuken. Dabei ist er zu allem Schabernack aufgelegt und bereit. Das mühsam geladene Holzfuhrwerk stößt er um. Wenn man den rechten Weg nicht verlieren will, darf man in dieser Waldgegend, wo die wilde Natur eine Verirrung leicht zulässt, dass sogenannte lrrkraut mit den Füßen nicht berühren, sonst wird man vom Rudemsmännchen auf endlosen Wegen durchs Dickicht und Gestrüpp geführt und findet den Weg nicht mehr.