Eine 698 erstmals erwähnte 'Rodung in der Bergenge', "clusae scartum", wurde über den Namen "Cluserado" zum heutigen Klüsserath. In einem weiten, natürlichen Ampitheater des Moseltales gelegen, gilt die den Ort hinterfangende Weinwand der "Klüsserather Bruderschaft" als klassischer, steil nach Süden geneigter Mittelmosel-Weinberg. Ebenso bekannt ist die nach dem Schutzpatron des Winzerdorfes benannte Weinlage "Klüsserather St. Michael".
Über 20 Abteien waren seit dem frühen Mittelalter hier begütert und ließen sich von Klüsserath aus ihre Weinkeller füllen. Die Franken besaßen ein königliches Krongut, aus dem sich im 12. und 13. Jahrhundert die ehemalige Wasserburg als Sitz einer Grafenfamilie entwickelte. Selbst Kaiser Maximilian kehrte 1512 auf seinem Weg zum Reichstag nach Trier dort ein. Was spricht dagegen, es ihm nachzutun, denn kaum ein anderes Moseldorf ist heute noch so stark vom Weinbau geprägt. Sehenswert ist neben der guterhaltenen Burg (13./18. Jh.) mit einem mächtigen gotischen Gewölbekeller die Pfarrkirche (14./18. Jh.) mit der Grabplatte des Burgherren Richard von Hagen (16. Jh.) und dem prächtigsten Renaissance-Altar des Moseltales (17. Jh.).
Im Jahr 1998 wurde an Pfingsten mit einem Festakt im historischen Burgkeller und einem Weinstraßenfest mit mittelalterlichem Markt das 1300-jährige Jubiläum gefeiert.